Beitragsbild: Albumcover
Dana Margolin ist die Gründerin und Hauptfigur von Porridge Radio. Sie hat es zuerst alleine versucht, ein paar Songs geschrieben und diese auf Open-Mic Abenden im lokalen Pub der englischen Küstenstadt Brighton gespielt. Dabei entdeckte sie ihre Liebe zum Songschreiben und zur Performance. Das Alleinmusizieren wurde ihr aber dann irgendwann zu langweilig, deshalb rekrutierte sie zwei weitere Musikerinnen und einen Musiker und gründete Porridge Radio. In den letzten Jahren hat sich das Quartett insbesondere in der UK-DIY-Szene einen Namen als exzellente Live-Band gemacht.
Bereits 2016 veröffentlichten Porridge Radio ihr selbst aufgenommenes Debütalbum »Rice, Pasta And Other Fillers« auf ihrem eigenen Label Memorials Of Distinction, von dem aber außerhalb des UK kaum jemand Notiz nahm. Vier Jahre später dann jetzt das zweite Album »Every Bad« beim Indie-Label Secretly Canadian, mit dem sich die vier nun in die Welt hinaus wagen.
Im Mittelpunkt der hochemotionalen Songs auf »Every Bad« stehen die Worte von Songschreiberin Dana Margolin, die in lyrisch pointierter Weise ihr Gefühlsleben zum Ausdruck bringt. In ihren Texten dreht es sich um Zerrissenheit und Selbstzweifel und immer wieder baut sie textliche Widersprüche auf. Zum Beispiel in »Pop Song« singt sie in einem Moment »Oh won’t you take me home?« und im nächsten »And I’m not coming home / No, I’m never coming back«. Häufig wiederholt sie einzelne Textzeilen mantrahaft immer und immer wieder und intensiviert so die Ausdruckskraft der Songs. Der bereits erwähnte Track »Pop Song« endet mit der endlosen Wiederholung der Zeile »Please make me feel safe«, in »Lilac« singt sie wieder und wieder »I’m stuck«.
Musikalisch werden diese Texte von dichten Soundteppichen begleitet. Die Musik ist äußerst dynamisch – mal laut, mal leise. Das Album lebt von den Kontrasten zwischen Zurückhaltung und unkontrollierten Ausbrüchen und vereint düsteren Postpunk, noisigen Indierock und atmosphärischen Dreampop.
Was Porridge Radio mit »Every Bad« vorlegen, ist ein musikalisch sehr lebhaftes und emotional intensives Album, das eine Dringlichkeit besitzt, die Gitarrenmusik wieder spannend macht.
VÖ: 13. März 2020
Label: Secretly Canadian