Beitragsbild: Albumcover
Ride sind seit 2014 wieder zurück und haben uns 2017 mit »Weather Diaries«, ihrem ersten Album seit 21 Jahren, ein durchaus gelungenes Wiederhören beschert. Und wer hätte das gedacht: Knapp zwei Jahre später kommen die Shoegazer aus Oxford mit dem nächsten Album um die Ecke.
Der erste Song auf »This Is Not A Safe Place« irritiert mich erst einmal etwas. Das Album beginnt mit einem Instrumental namens »R.I.D.E.«, das nach Industrial klingt und so überhaupt nicht nach Shoegaze. Das darauffolgende »Future Love« lässt dann aber mein Herz sofort wieder höher hüpfen, denn das Quartett zeigt sich hier in klassischer Form mit verwaschenen Gitarren und Mark Gardeners schwelgerischem Gesang. Toll! »Clouds Of Saint Marie« und »Shadows Behind The Sun« gehen ebenfalls in eine angenehm nostalgisch angehauchte Richtung. Aber Ride experimentieren auch damit, elektronische Elemente (»Repetition«) und gar Folk-Anleihen (»Dial Up«) in ihre Songs einzuflechten, auch laute Noise-Pop Nummern (»Kill Switch«, »End Game«) sind dabei. Und »Repetition« und »Jump Jet« erinnern sogar an New Order.
»This Is Not A Safe Place« macht seinem Namen alle Ehre: Man kann sich hier nämlich absolut nicht sicher sein, welche Richtung das Album mit dem nächsten Stück einschlägt. Das hat den Effekt, dass das Album ständig in Bewegung und somit vom ersten bis zum letzten Ton spannend bleibt. Der Nebeneffekt ist allerdings, dass bei der stilistischen Vielfältigkeit das Trademark dieser Band etwas verloren geht.
Auch wenn sich »This Is Not A Safe Place« nicht als Klassiker in die Diskografie neben den meisterhaften Alben »Nowhere« (1990) und »Going Blank Again« (1992) einreiht, ist Ride mit ihrem sechsten Werk aber trotzdem das beste Album nach ihrer Rückkehr gelungen.
VÖ: 16. August 2019
Label: Wichita Recordings