Beitragsbild: Albumcover
Stephen Malkmus befindet sich anscheinend in einer Phase des Experimentierens. Vor einem Jahr hatte der Pavement-Chef mit dem Elektro-Pop-Album »Groove Denied« schon überrascht und jetzt zeigt er sich erneut von einer überraschenden Seite. Er hat nämlich auf »Traditional Techniques« sein Faible für traditionellen Folk entdeckt.
Um es vorweg zu nehmen: »Traditional Techniques« ist ein gutes Album geworden. Die elf neuen Lieder klingen nur wieder sehr eigen. Das liegt wohl auch daran, dass der 53-Jährige mit einem sehr außergewöhnlichen Instrumentenpark aus unterschiedlichen Teilen der Welt aufwartet: Neben Pedal-Steel- und zwölfsaitiger Akustikgitarrre kommen auch Instrumente wie Rabab, Keval-Flöte, Udu-Trommel, Sitar und Bouzouki zum Einsatz. Damit geht er weit über das hinaus, was Folk-Künstler sonst so machen.
Auf »Traditional Techniques« bleibt Malkmus aber diesmal seinem Konzept auch treu und behält den roten Faden im Auge. Anders als beim Vorgängeralbum »Groove Denied«, das leider nicht so konsequent war und neben den elektronischen Stücken dann doch auch einige Indierock-Songs enthielt.
Im Sommer werden Pavement zwei Reunion-Auftritte spielen, was wieder die Hoffnung auf eine dauerhafte Rückkehr der Indie-Rocker schürte. Doch man muss davon ausgehen, dass Stephen Malkmus ganz andere Pläne hat: In regelmäßigen Abständen eine Pavement-Reunion durchziehen, weil es sich rechnet und die restliche Zeit für seine Solo-Experimente nutzen.
VÖ: 06. März 2020
Label: Domino Records