Beitragsbild: Albumcover
Die Zeiten der musikalischen Großtaten von Nada Surf liegen bereits über zehn Jahre zurück. Nach den drei Wunderwerken »Let Go« (2002), »The Weight Is A Gift« (2005) und »Lucky« (2008) fielen ihre Platten grundsolide aus. Das Trio aus New York City war zwar ein verlässlicher Lieferant des harmonieseeligen Gitarrenpops, aber dafür war die im Grunde tolle Band zuletzt wenig spannend. Umso schöner, dass die Songs auf »Never Not Together« wieder deutlich zwingender klingen und sich an den alten Stärken der Band orientieren.
Es fehlen zwar herausragende Hits à la »Blonde On Blonde« oder »Always Love«, dafür kommt der Opener »So Much Love« an letzteren schon ziemlich nah dran. Und spätestens bei »Something I Should Do« ist die Energie der alten Zeit wieder da. Am Ende des Songs hält Matthew Caws ein sprechgesungenes Plädoyer, das viele an den Überhit »Popular« von 1996 erinnern dürfte. Darin deklariert er: »Empathy is good, lack of empathy is bad. Holy math says we’re never not together.« Weitere Akzente setzen das sechs-minütige »Mathilda«, das von einer anfänglichen Akustik-Ballade in einen Indie-Rocker umschlägt, das an die »Let Go«-Phase erinnernde »Live Learn and Forget«, sowie »Just Wait« und »Ride In The Unknown«. Das schöne an »Never Not Together« ist auch, dass das Songwriting hier mit einer Vielfalt überzeugt, die der Vorgänger »You Know Who You Are« nicht besaß.
Nada Surf haben mit ihrer neunten LP ein mehr als nur solides Album abgeliefert. Tatsächlich ist »Never Not Together« die beste Platte, die Nada Surf seit Langem gemacht haben.
VÖ: 07. Februar 2020
Label: City Slang