Beitragsbild: Albumcover
Vor fünf Jahren veröffentlichten Temples mit »Sun Structures« ein grandioses Debütalbum, auf dem sie aus 60s-Psychedelic und zeitlosen Popmelodien ein farbenprächtiges Sound-Kaleidoskop erschufen. Zwei Jahre später enttäuschten die Briten dann leider mit dem Nachfolger »Volcano«, der zu sehr am synthielastigen und überambitionierten Sound litt und mit dem Debüt nicht mithalten konnte. Auf ihrem dritten Album besinnen sich die Neo-Psychedeliker nun wieder auf ihre alten Stärken und kehren zum Geist ihres Debütalbums zurück.
Die Synthesizer, die auf der letzten Temples-Platte eine tragende Rolle spielten, hat die Band dieses Mal größtenteils weggelassen. Stattdessen haben sie die Gitarren wieder in den Vordergrund gestellt. Doch »Hot Motion« ist nicht einfach eine Wiederholung ihres ersten Albums. Der auffälligste Unterschied ist wohl, dass das Trio diesmal den progressiven Anteil ihrer Musik erhöht und verwobene Gitarren- und Basslinien zu riesigen Wall Of Sounds auftürmt. Die Songs sind brillant ausgearbeitet und klanglich perfekt inszeniert. Temples zeigen sich auf »Hot Motion« nicht nur progressiver als bisher, sondern auch eigenständiger und stilistisch bei sich angekommen.
Dies ist großartige, progressive, psychedelisch-schimmernde Rockmusik auf hohem Niveau. Ob es das entzückende »You’re Either On Something« oder das mit Beatles-Sergeant-Pepper-Referenzen ausgestattete »Atomise« ist, das einen beim ersten Hören packt oder die zum Glamrock neigenden Stücke »Holy Horses« und »The Beam«. Die elf Songs des Albums begeistern ähnlich gut wie die fantastischen Songs auf dem Debüt. Endlich macht die Musik von Temples wieder Spaß.
VÖ: 27. September 2019
Label: ATO