Beitragsbild: Albumcover
Nach Idles und Shame schlagen nun Fontaines D.C. in eine ähnliche Kerbe. Mit einer guten Handvoll stürmischen Singles machte sich die Truppe bereits im vergangenen Jahr einen Namen als neue Postpunk-Hoffnung und gilt längst als neue Lieblingsband. Sie ist die Aufregung aber auch tatsächlich wert, wie das wahnsinnig starke Debütalbum zeigt.
»Dublin in the rain is mine« schmettert Sänger Grian Chatten gleich zu Beginn des ersten Songs »Big« ins Mikro und macht damit sofort eines klar: »Dogrel« ist ein Album, das in Dublin spielt. Aufgewachsen im Arbeiterviertel The Liberties spricht Chatten, trotz Universitätsbesuch, die Sprache der Working Class und singt in seinen Songs mit Wut, Dringlichkeit und rebellischer Haltung gegen Themen wie Gentrifizierung und Verdrängung an. Wobei Grian Chatten nicht wirklich singt, sondern erzählt. Sein Akzent tut dabei erst gar nicht so, als käme er anderswo her als aus Dublin. Seine vier Bandmates spielen dazu aufmüpfigen Postpunk, Erinnerungen an Bands wie The Fall, The Pogues und Television Personalities werden wach, ohne eine Kopie zu sein. Alles fühlt sich neu an, und die Energie der Songs reißt alles mit. Aber das Quintett erlaubt sich zwischen all den stürmischen Postpunk-Brechern auch immer wieder ruhige, melancholische Momente, auch diese stehen der Band gut.
Fontaines D.C. hauen uns ein absolut mitreißendes Monster von Album um die Ohren und auch die Live-Shows sind eine Wucht. Von dieser Band wird man 2019 noch viel sprechen.
VÖ: 12. April 2019
Label: Partisan Records